Kinder & Jugendliche

Die Umsetzung findet im Garten der Genesung in Liebenau statt.

Konzept für Garten der Genesung für Kinder & Jugendliche

Einleitung

Dieses Konzept stellt Krankenhäusern/Sanatorien und Gesundheitszentren eine neue, ergänzende Kategorie von Genesungsort zur Seite, den „Garten der Genesung“. Es soll ein Ort entstehen, dessen Heilungspotential weit über die Möglichkeiten klassischer Krankenhäuser hinausgeht. Dies bedarf eines radikalen Paradigmenwechsels, der das Krankenhaus zum „Garten der Genesung“ transzendiert.

Aufgabe

Aufbau und Betrieb eines Gartens der Genesung für Kinder und Jugendliche inklusiver Elternbildung für ein ganzheitliches Begleiten der ersten 21 Lebensjahre.

Ausgangslage

In Österreich leben mehr als 190.000 Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen, das sind etwa 16-20%. Diese Krankheiten gelten in der Schulmedizin zwar als behandelbar, in der Regel allerdings als nicht heilbar.

Heutige Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen orientieren sich an der Behandlung materieller Gesichtspunkte durch Medizintechnologie, der Symptombehandlung und der Hygiene im Sinne einer Keimreduktion. Hinzu kommt das leistungsorientierte Bildungssystem, das Kinder und Jugendliche stark unter Druck setzt und krank machen kann.

Ebenso mutierte das derzeitige Gesundheitswesen immer mehr zum Medizinbusiness mit wirtschaftlichen Vorgaben, wodurch auf die vielfältigen Bedürfnisse von kranken Kindern und Jugendlichen bzw. deren Familien nicht ausreichend eingegangen werden kann.

Schlussfolgerung:

Das vorliegende Konzept wählt einen anderen Ansatz: Natürlichkeit, Ganzheitlichkeit, Ursachenbehandlung, Selbstheilung, naturgemäße Lebensweise in Symbiose mit Mikroorganismen, tiefe menschliche Begegnung, Gesundheitsbildung und Elternschulung zu Selbstermächtigung sowie die Soziale Dreigliederung als Organisationsform.

Es gibt derzeit weder in Österreich noch im deutschen Sprachraum ein solches Angebot für Familien, das diesen qualitativen Anspruch erfüllt.

Projektbeschreibung

Ziel des Projekts ist, einen Genesungsort zu erschaffen, wo der Mensch im Mittelpunkt steht und Kinder und Jugendliche im Alter von 0 – 21 Jahren gemeinsam mit ihren Eltern auf der körperlichen, emotionalen, mentalen, spirituellen und sozialen Ebene Heilung erfahren.

Mit ganzheitlicher Ursachenfindung (einschließlich der Psychosomatik) und Ordnungstherapie (die Ordnung der natürlichen Lebensrhythmen) steht die „sprechende Medizin“ im Zentrum. Ihr schließt sich zur Systemstärkung die klassische Naturheilkunde mit Ernährungstherapie, Symbioselenkung, Pflanzenheilkunde, Bewegungstherapie und übende Verfahren (z.B. Atemtherapie, Tanz, Heileurythmie, Augentraining, Yoga, Qi Gong), Reiztherapie (Wasseranwendungen, Lichttherapie, Elektromedizin etc.) an. Dazu kommen auf das Körperganze wirkende Verfahren wie Massagetherapien, Waterbalancing und Osteopathie. Das psycho-emotionale Innenleben der Kinder und Jugendlichen soll auch durch altersentsprechende Kunsttherapie, Spieltherapie, Märchentherapie, Meditation, ausgewählte Verfahren der körperorientierten Psychotherapie, sowie Mentaltechniken geordnet und gestärkt werden. Soziale Beziehungsproblematiken sollen die Familienmitglieder z.B. durch phänomenologisch systemische Aufstellungen, Achtsamkeitstraining und das Erlernen von gewaltfreier Kommunikation und wesentlichem Zwiegespräch lösen lernen. Für Menschen mit religiöser/spiritueller Orientierung sollen auch Heilgebete und Ähnliches zur Verfügung stehen.

Elternbildung soll das Wissen von der Entwicklung von körperlicher, seelischer und geistiger Gesundheit ihrer Kinder vermitteln, wodurch diese befähigt werden, bewusst und kompetent sowohl präventiv als auch heilend zu handeln. Im Gesundheitstraining soll die Familie ermächtigt werden, im Alltag zu Hause den Genesungsweg und die darauffolgende Gesunderhaltung des Kindes selbständig bewältigen zu können. In Elterncoachings sollen erstens familiärbedingte Ursachen der Krankheit erkannt und aufgelöst werden und zweitens soll in den Eltern Kraft, Mut und Vertrauen für die Begleitung ihres Kindes aufgebaut werden.

Ein Szenario

Für jeweils eine Familie oder 4 Jugendlichen steht ein Gartenhaus im Stil einer bunten Kleingartenanlage mit eigenem Kräutergarten bereit. Dort stehen Betten und Waschraum mit Badewanne sowie eine Kochnische zur Verfügung.

Zur Aufnahme stellt die Familie sich und ihre gesundheitliche Fragestellung dem Kreis der Diagnostiker und Therapeuten vor, die mit ihr den bestmöglichen Therapieansatz zusammenstellen.

Die Diagnostiker und Therapeuten sind nicht nur Experten ihrer jeweiligen fachlichen Schwerpunkte, sondern auch sensitiv und empathisch in Bezug auf die tieferliegenden seelischen Themen der ratsuchenden Eltern, Kinder und Jugendlichen. Gemeinsam entsteht ein Therapieplan, der sich natürlich jederzeit den Gegebenheiten und Fortschritten im Heilungsweg anpasst. Aufbauend auf eine gründliche Statuserhebung und Ursachenfindung der Gesundheitsfragestellungen steht die Ordnungstherapie auf allen Ebenen im Mittelpunkt. Die Eltern und Jugendlichen sollen verstehen, was zu dem Gesundheitsproblem geführt hat, und welche Aussagen die Symptome über ihre Lebensführung machen und was der Krankheitsgewinn ist. Dieses Verständnis ermöglicht ihnen, sich bewusst für eine Umstimmung zu entscheiden, die krankheitsauslösende Lebensgewohnheiten und Faktoren ablegt und gesundheitsfördernde und glücklich machende wählt. Sie lernen die natürlichen gesunden Lebensgrundlagen kennen und werden Experten ihres bewussten Lebensweges. Die Eltern bringen möglichst selbst, sonst mit therapeutischer Unterstützung, alle Aspekte ihres Lebens in Ordnung: Sinn des Lebens, innere Haltung zu sich selbst, zu anderen, zum Leben und zum Tod und zum Spirituellen, weiters Ernährung, Bewegung, Tagesrhythmen, Arbeit, Spannung und Entspannung, etc.

Das therapeutische Gespräch mit den Eltern und Jugendlichen findet je nach Witterung vielleicht eher beim Spaziergang durch die Gärten und die natürliche Landschaft oder im Kunstatelier statt als hinter dem Schreibtisch. Die Gesundheitsbildung kann besser unter einem großen Baum stattfinden, als hinter einer Schulbank. Schließlich steht eine intensive menschliche Begegnung im Vordergrund: Die Ratsuchenden wollen gefühlt werden und sie wollen fühlen, dass ihr Sosein angenommen wird und sie gut sind – sie erleben bedingungslose Annahme und Selbstakzeptanz. Dazu werden sie nicht in passivem Erdulden (lat: patiens –> Patient) belassen, sondern zu erfolgreichen Mitspielern am Gelingen des ganzen „Gartens der Genesung“ gemacht: Sie können ihre Dankbarkeit für die erlebte Zuwendung direkt in Mitwirkung zum Ausdruck bringen, z.B. in den Gärten, der Küche oder bei Veranstaltungen, vielleicht sogar beim Bau weiterer Räumlichkeiten. Jedenfalls lernen sie, selbst diejenigen Heilpflanzen anzubauen, zu ernten und zu verwenden, die ihrem Gesundheitsthema zuträglich oder zur Gesundheitsvorsorge empfehlenswert sind. Sie werden diese Pflanzen bei ihrer Heimkehr nach typisch 1 – 3 Wochen schließlich mitnehmen und sie werden ihnen lebendige Erinnerung und Ermutigung sein, ihren gesunden Lebensweg fortzusetzen. Natürlich stehen ihnen auch die Lehrmaterialien der Gesundheitsbildungskurse weiter per Internet zur Verfügung, die sie bei ihrem Aufenthalt kennengelernt haben. Bei Bedarf können sie später per Videokonferenz oder in einem Kurzaufenthalt erneut Rat und Unterstützung finden.

Kinder bekommen zeitgleich ein ihrem Alter gemäßes, ihre Seele förderndes Programm: Märchen, Malen mit Aquarellfarben, Plastizieren mit Bienenwachs und Ton, Heileurythmie, Fingerspiele, Übungen zur Sinnespflege, Bogenschießen, Theaterarbeit, Zirkus, rhythmische Einreibungen, Bewegungsspiele, problem-lösungsorientierte Gespräche und vieles mehr.

Rahmen

Dieses Konzept benötigt als Rahmen ein möglichst naturnahes und landschaftlich schönes und diverses Gelände, am besten in absoluter Ruhelage mitten in der Natur, umgeben von Wiesen, Wäldern, Wasser, Bergen und Biolandwirtschaft.

Dem klassischen Bettentrakt entspräche eine Kleingartenanlage ohne Zäune mit 8 bis 20 baubiologisch optimierten Gartenhäusern, Baum- Erd- oder sonstigen phantasievollen Häusern zu etwa 35m² in je einem etwa 400m² großen Garten, gruppiert um 5 kleine Therapiegebäude, Seminarräume und ein Mehrzweckgebäude mit Küche, das für Vorträge, Feste etc. verwendbar ist. Die Gebäude sollen nicht nur hinsichtlich Nachhaltigkeit und CO2-Bilanz optimiert sein sondern auch hinsichtlich energetischer Selbstversorgung, Kreislaufwirtschaft von Wasser und Wertstoffen und auf minimale Bodenversiegelung achten mit Ausgleich durch Gründächer. Aus Gründen von Lärmschutz und Luftreinhaltung sollten auf dem gesamten Gelände keine Verbrennungsmotoren zugelassen sein. Menschen und Güter sind mit Elektrofahrzeugen zu transportieren.

Organisation

Zentraler Kerngedanke ist die Ermöglichung eines Aufenthalts und aller Gesundheitsangebote für jede Familie und der Aufbau eines gemeinwohl-orientierten Gesundheitswesens.
Als rechtliche Basis dient der gemeinnützige Verein Dreiklang, der jedem Mitglied die freie Wahl der Therapieangebote gewährt. Die Organisationsstruktur orientiert sich an dem geisteswissenschaftlich entwickelten Vorbild der Sozialen Dreigliederung. Dabei werden die wirtschaftlichen Voraussetzungen gemeinsam in sogenannten Assoziationen aller Mitarbeiter und Familien brüderlich geschaffen. Die Familien finden sich in einer Solidargemeinschaft zusammen und füllen mit regelmäßigen Monatsbeiträgen einen Finanzierungstopf für den Bedarf eines Genesungsangebotes.